Wir haben für Sie hier in Kürze zusammengefasst, welche Grundgedanken und Ziele wir in unserer Arbeit mit den Kindern haben. Als Leitfaden nutzen wir den Orientierungsplan von Baden-Württemberg und bringen unsere jahrelange, praktische Erfahrung am Kind mit ein. Wir sind jederzeit bereit, weitere Fragen, die sich beim Lesen ergeben zu beantworten, sind telefonisch zu unseren Öffnungszeiten gerne für Sie erreichbar und freuen uns über Ihr Interesse an unserer Einrichtung.
Kinderschutzgesetz (Kinderrechte)
Verfahren der Beteiligung von Kindern an strukturellen Entscheidungen in der Einrichtung sowie Beteiligungs- und Beschwerdeverfahren in persönlichen Angelegenheiten nach dem Kinderschutzgesetz:
Allgemein werden die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder immer angehört und berücksichtigt. Ein offenes Ohr ist wichtig, denn die Kinder bringen uns immer wieder dazu, unser eigenes Handeln zu überdenken. Wir versuchen einen gemeinsamen Weg mit unseren Kindern zu gehen, ihnen Selbstwirksamkeit durch Beteiligungsmöglichkeiten zu vermitteln und sie zur Selbstregulierung anzuregen. Ein Nein vom Kind ist gleichwertig wie ein Nein von einem Erwachsenen.
Hierzu einige Beispiele:
Spielkreis:
Die Kinder dürfen mitentscheiden welche Lieder sie singen möchten und ihre Spielwünsche mit einbringen. Kinder mit weniger Durchhaltevermögen oder jüngere Kinder können jederzeit den Morgenkreis verlassen, wenn sie nicht mehr aufnahmefähig sind.
Wickeln:
Wir unterstützen die Kinder in ihrem Hygienebewusstsein. Angelehnt an ihr eigenes Tempo motivieren wir beim Wechsel auf das Töpfchen oder zur Toilette. Wenn ein Kind nicht zum Wickeln oder zur Toilette (falls es sich selbst noch nicht einschätzen kann) kommen möchte, geben wir ihm kurz Zeit, zu Ende zu spielen, damit es sich darauf einstellen kann und gehen dann nochmal auf das Kind zu.
Mittagessen:
Das Kind kann selber entscheiden was und wie viel es essen möchte und das Essen beenden, wenn es satt ist. Die Mitarbeiter motivieren die Kinder zum Essen und bieten ihnen verschiedene Speisen zum Probieren an. Das Kind kann am Tisch stehen wenn es nicht mehr sitzen will. Ist ein Kind außerhalb der Essenszeit hungrig, gibt es auch zwischendurch die Möglichkeit zu essen, wenn es Hunger hat. Die Getränke sind immer in Reichweite. Die Fachkräfte achten darauf, dass jederzeit getrunken werden kann.
Freispiel:
Die Kinder können ihre Spielsachen oder Spielpartner frei wählen. Eine Triangel wird betätigt oder ein Lied gesungen, um den Kindern das Spielende zu signalisieren. Somit können sie sich darauf einstellen und in Ruhe fertig spielen. Die Fachkräfte begleiten und unterstützen beim Aufräumen, dazu werden die Kinder spielerisch motiviert.
Partizipation (Kinderbeteiligung)
Erziehungsziele
Wir orientieren uns an den Bedürfnissen der Kinder und geben ihnen die Möglichkeit:
-Anerkennung und Wohlbefinden zu erfahren
(Gesundheit, Geborgenheit, Selbstständigkeit)
-Die Welt zu entdecken und zu verstehen
(das Ich, die Natur und die Umwelt)
-Lernen sich auszudrücken
(nonverbal, verbal und kreativ)
-Mit anderen zu leben
(Sozialverhalten, Regeln, Rituale und Traditionen)
Wir erziehen die Kinder alters- und entwicklungsgerecht mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld. Die Kinder werden in spielerischer Form in folgenden Bereichen gefördert:
Sinn und Werte, Gefühl und Mitgefühl, Denken, Sprache, Sinne, Sozialverhalten, Bewegung, Körperwahrnehmung und Kreativität.
Sozialer und Emotionaler Bereich
Soziales Verhalten wird in erster Linie durch das Vorleben bzw. das Beispiel der Erwachsenen und das tägliche Miteinander in der Gruppe eingeübt und vermittelt. Dabei lernen die Kinder unter Beibehaltung ihrer eigenen Individualität:
-den anderen zu achten
-die unterschiedlichen Entwicklungsstände der anderen Kinder
zu akzeptieren
-unterschiedliche Bedürfnisse wahrzunehmen
-Toleranz und Geduld zu üben
-sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen (größere Kinder können
bereits erworbenes Wissen an die jüngeren Kinder weitergeben)
-altersentsprechende Selbstständigkeit und Selbstsicherheit anzueignen
(z.B. beim Essen oder An- und Ausziehen)
-eigene Entscheidungen zu treffen
-Fähigkeit Konflikte auszutragen
Dies kann noch gefestigt werden durch Geborgenheit in der Gruppe, gegenseitige Rücksichtnahme, Einfühlungsvermögen, Lob für Dinge die schon beherrscht werden und das Vergeben kleinerer Aufträge und Aufgaben.
Motorischer Bereich
Wir unterscheiden zwischen Grob- und Feinmotorik.
In den grobmotorischen Bereich fallen beispielsweise folgende Bewegungen der Kinder:
-laufen
-rennen
-sich auf einen Stuhl setzen
-Treppe steigen
Zum feinmotorischen Bereich gehören unter anderem Bewegungen wie:
-an- und ausziehen von Kleidung
-selbstständiges Essen
-einen Stift halten
-mit Bausteinen ein Türmchen bauen
Wir beobachten die Kinder dabei und fördern sie altersentsprechend
durch gezielte Beschäftigungsangebote. Den Bewegungsdrang unterstützen wir durch:
-Musik
-Sing- und Tanzspiele
-Bewegungsspiele
-Spielen im Garten
Kreativer Bereich
In den Räumlichkeiten der Kinderkrippe Seepferdchen GbR stehen verschiedene Materialien zur Verfügung, welche die individuelle Kreativität der Kinder fördert. Sie erhalten den nötigen Freiraum diese Materialien kennenzulernen und mit ihnen zu experimentieren. Wir greifen Fantasien und Ideen der Kinder auf und beziehen diese spielerisch in die verschiedenen Aktivitäten mit ein.
Kognitiver Bereich
In diesem Bereich geht es um die Fähigkeit des Wahrnehmens, Erkennens und Bewusstwerdens der Vorgänge in sich selbst und seiner Umgebung. Die Informationen werden dem Alter entsprechend in Handlung und Sprache umgesetzt. Wir versuchen bei den Kindern Anreize zu schaffen, indem wir Neugierde und Interesse an der Umgebung, sowie Freude an Sprache und Sprechen wecken und zu logischem Denken ermutigen.
Sprachentwicklung
Die meisten der Kinder können sich sprachlich noch nicht äußern wenn sie in die Krippe kommen. Wir bieten viele Möglichkeiten durch Gespräche, Lieder, Bilderbücher, Bewegungs- und Fingerspiele um so den Spracherwerb zu unterstützen.
Umsetzung der Erziehungsziele
Unsere Erziehungsziele versuchen wir, durch gegenseitige Achtung, Vertrauen und Ermutigung im Umgang mit den Kindern zu verwirklichen. Wir setzen Richtlinien und Grenzen, welche im Team besprochen werden und bleiben dabei liebevoll aber auch konsequent. Diese werden jedoch immer neu überdacht, um den Kindern so viel Freiraum wie möglich zu lassen, damit sie sich zu individuellen Persönlichkeiten entwickeln können.
Körperhygiene
Die Kinder werden nach Bedarf gewickelt. Die Windeln und Feuchttücher werden von den Eltern mitgebracht. Wir leiten die Kinder dazu an, wenn Alters- und Entwicklungsstand es zulassen, sich selbstständig die Hände bzw. auch den Mund nach dem Essen, nach Bastelarbeiten und dem Toilettengang zu waschen.
Kinderbeobachtung
Die Beobachtung ist ein wichtiges Element der pädagogischen Arbeit mit Kindern. Sie hilft bei der Ermittlung des Ist-Standes und der Dokumentation (Entwicklungsbogen) der Entwicklung des Kindes. Daraus gewonnene Erkenntnisse ermöglichen:
-die Führung gezielter Elterngespräche
-eine individuelle Förderung des Kindes
-das bewusste Einsetzen von speziellem Spiel- oder Bastelmaterial
Tagesablauf
Wir bieten einen geregelten Tagesablauf mit wiederkehrenden Ritualen. Dies vermittelt den Kindern Sicherheit und Wohlbefinden und macht den Tag überschaubar.
-Die Kinder werden persönlich von den pädagogischen Fachkräften in Empfang genommen.
-Während des Freispiels hat das Kind die Möglichkeit sich diese Zeit selbst mit verschiedenen Spielsachen bzw. Spielpartnern zu gestalten. Es wird dabei von den pädagogischen Fachkräften so weit wie nötig aktiv begleitet.
-Es folgt das gemeinsame Frühstück, welches die Eltern ihrem Kind mitbringen.
-Danach gibt es verschiedene Aktivitäten wie Spiele, Lieder, Bastelangebote, Bilderbücher und gezielte Beschäftigungen, welche mit einem gemeinsamen Morgenkreis abgerundet werden.
-In unserem kuscheligen Schlafraum steht für jedes Kind ein eigenes Bett bereit, um sich nun zu erholen und bei Bedarf eine Runde zu schlafen. Aus Erfahrung können wir sagen, dass jedes Kind diese kleine „Pause“ genießt, da die Zeit in der Krippe für die Kinder doch sehr ereignisreich ist.
-Nach dem Schlafen wird gemeinsam zu Mittag gegessen. Das Essen kann von den Eltern mitgebracht und in unserer Krippe erwärmt werden oder Sie nutzen unseren Catering-Service, welcher täglich frisches, kindgerechtes Essen an uns liefert.
-Mehrmals in der Woche möchten wir mit den Kindern in den Garten gehen. Es gibt viele Spielmöglichkeiten. Die Kinder sind an der frischen Luft und können ihrem Bewegungsdrang in unserem großen Garten freien Lauf lassen.
-Am Nachmittag werden verschiedene Aktivitäten angeboten, die auf unserem Wochenplan in der Kinderkrippe nachzulesen sind. Hier ein paar Beispiele zu den einzelnen Bereichen: Musik (Lieder singen, musizieren), Bewegung (turnen im Bewegungsraum, spielen im Garten), Sprache (Fingerspiele, spielerisches Englisch), Kreativität (Basteln, Malen), Sinne (Hören, Schmecken, Riechen, Sehen, Fühlen z.B. ein Bafußparcour oder eine Fühlkiste), sozialer und emotionaler Bereich (Sitzkreis, Gemeinschaftsspiele) und kognitiver Bereich (Bilderbücher, Puzzle). Diese Zeit wird von unseren pädagogischen Fachkräften auch gerne für die Einzelförderung genutzt. Ebenfalls besteht am Nachmittag bei Bedarf die Möglichkeit für einen Mittagsschlaf.
-Die Abholzeit orientiert sich am gewählten Betreuungsmodell.
Eingewöhnung
Der Übergang aus der Familie in die Kinderkrippe bedeutet für Ihr Kind eine große Herausforderung. In kurzer Zeit muss es lernen, sich an eine neue Umgebung anzupassen und Beziehungen zu fremden Personen aufzubauen. Während der ersten Zeit ist Ihr Kind noch mit unbekannten Räumen und Menschen konfrontiert. Es muss sich an neue Situationen, einen anderen Tagesablauf und an die tägliche mehrstündige Trennung von den Eltern gewöhnen. Um Ihrem Kind diesen Übergang zu erleichtern und um problematischen Entwicklungen vorzubeugen, findet die Eingewöhnung immer durch die Begleitung eines Elternteils oder einer anderen engen Bezugsperson des Kindes statt. Die Eingewöhnung ist in der Regel nach ca. 2-3 Wochen abgeschlossen. Da jedes Kind jedoch anders ist, kann man die Zeit im Voraus nicht genau bestimmen. Daher bitten wir die Eltern darum, sich unbedingt einen Monat lang Zeit zu nehmen und in dieser Zeit immer erreichbar zu sein. Im Allgemeinen orientieren wir uns inhaltlich am „Berliner Eingewöhnungsmodell“. Darin beginnt das Kind in langsamen Schritten, den Bezug und das Vertrauen für die Zeit in der Krippe zu den Erzieherinnen aufzubauen und sich dadurch nach und nach langsam von den Eltern zu lösen. Nähere Informationen dazu erhalten sie in unserer Kinderkrippe.